Wie wir so schlafen
Viele unserer Übernachtungen und Stopps haben wir im Voraus geplant, zum Teil haben wir Freunde, Bekannte und Verwandte gefragt und danach unsere Route festgelegt. Anderes hat sich auch im Vorhinein ergeben, uns sprachen Freunde von Freunden an, lasen etwas über uns in einer Zeitung oder im Internet. Aber manchmal entscheidet es sich ganz spontan wo wir die Nacht verbringen. Dann klingeln wir so lange bei Menschen, bis wir einen Platz zum Schlafen gefunden haben. Oft geben uns die Leute auch eine Tipp „geht mal da und da hin, die nehmen oft solche wie euch auf“.
Bei unserer Planung bekamen wir den Tipp in Apotheken, Dorfläden oder bei der Post zu fragen, die kennen die Menschen im Ort meist gut und geben den entscheidenen Hinweis. „Und wenn alle Stricke reißen bekommt ihr bei der Kirche immer einen Platz.“ Das hat kurz vor Münster auch ganz gut geklappt, da kamen wir bei dem Pfarrer im Rosendorf Seppenrade unter, der hatte auch noch ein Abendbrot und Frühstück für uns und erklärte uns die Route für die Weiterfahrt, in der Gegend fährt halt jede*r Fahrrad.
Mittlerweile haben wir schon die verschiedensten Unterkünfte durch.
Wir schliefen in: Gästezimmern (manchmal luxuriös in getrennten Betten oder sogar Zimmern, mal mit echtem Bettzeug, mal in unseren Schlafsäcken), auf der Couch oder Luft-, Matratze im Katzen-, Arbeits-, Kinder-, Wohn-, WG- oder Wohnheimzimmer, auf der Isomatte in der Küche, auf Liegestuhlauflagen im Wohnzimmer oder Gartenhaus, auf einer Pritsche in der Datscha, im Zelt neben einer Kletterhalle mit zwei Schlafsäcken ineinander, auf einem Campingplatz in einem eigenen Wohnwagen mit Vorzelt, im Heu eines ehemaligen Heuhotels, in einem Ferienhaus nur für uns zwei, in einem Pensionszimmer, in einer Gästewohnung in einem Herrenhaus, in zwei Jugendherbergen, in einer Ferienwohnung mit Freunden und in zwei Wohnung für uns allein.
Wir sind voller Freude über all diese Erfahrungen! Über die vielen Menschen und verschiedenen Orte, die wir kennenlernen. Mittlerweile können wir uns oft sofort wohl und fast heimisch fühlen. Am Anfang waren da noch Hemmschwellen und schüchternen „Gästeallüren“. Die haben wir schnell abgelegt und schaffen es jetzt uns fallenzulassen und auch mit fremden Menschen direkt eine wunderbare Verbindung aufzunehmen.
Wenn ihr das nun lest und uns schon als Gäste hattet (oder noch haben werdet): fühlt euch fest umarmt! Danke, dass ihr uns diese Gastfreundschaft Deutschlands offen und herzlich spüren lasst!