Wir radeln einen Wald

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Das Schöne am Fahrradfahren

Heute ist ein guter Zeitpunkt, um über das Radfahren nachzudenken.
Ich frage Najo: „was ist das Schöne am Fahrradfahrern?“ „Freiheit, Bewegung, Natur, frische Luft und Flexibilität.“ „Und was ist das Schöne am Radeln im Regen?“ „Erfrischung, durch Pfützen fahren, irgendwie fühle ich mich gereinigt.“
In Gedanken beantworte ich mir die Frage: „und was ist das Blöde?“ „Verfahren, schlecht ausgeschilderte Radwege, Probleme mit Bremsen und Schaltung, Dauerregen + Gegenwind + Kälte, verrutschende Polster von (Achtung Wortwitz:) arschteueren Radlerhosen, erfrierende Finger und Zehen, wasserdurchlässige Regenkleidung, Po- und Schulterschmerzen, einschlafende Finger. Das schlimmste aber: alles zusammen!“ So wie gestern also.
An dieser Stelle muss ich kurz den gestrigen Tag skizzieren: wir fuhren von Oldenburg nach Bremen, endlich angekommen in unserem geliebten platten Land.

Das passende Schietwetter hieß uns willkommen, das heißt dauerhafter Gegenwind mit ordentlich Kraft und Regen. Am Anfang freuten wir uns über die Schafe auf dem Deich, den weiten Blick, grasende Kühe und über endlose grüne Wiesen. Irgendwann aber war der Kopf gesenkt, der Blick nur noch stur auf den eigenen Schatten auf dem nass glänzenden Asphalt gerichtet und die Beine traten bleiernd und monoton in die Pedalen. Die geplanten „so 45 Kilometer“ wurden zu 60. Die geplanten 3 bis 4 Stunden zu 5,1/2. Die Kälte kroch langsam unter die Kleidung. Stetig liefen Rinnsale das Gesicht hinab, die Pfütze in den Schuhen wuchs zu einem See heran.
Nun ja. Es geht schlimmer! Und heute ist es schon wieder fast vergessen. Heute regnet es auch nicht mehr. Außerdem war das erst unser dritter Regentag. So wurde der Staub von den Rädern und Taschen gewaschen und die Schuhe mal ordentlich durchgespült. Beim Ankommen war die Freude über eine warme Dusche, Tee und warmes Essen auch sicher noch nie so groß. Und schmeckt nicht alles noch viel besser wenn mensch sich voller Freude auf das Essen stürzt?

Fahrradfahren ist also eine gute Möglichkeit den eigenen Körper und die Welt, die einen umgibt mal so richtig kennenzulernen, von all ihren Seiten.

Ich freue mich schon auf das Fahren im lauen Lüftchen, in kurzer Hose und mit sonnengebräunten Armen. Mal sehen was es dann zu Meckern gibt..

Den heutigen „Bürotag“ kann ich dadurch sogar genießen und mich auf drei Fahrrad freie Tage freuen. Also Bremen aufgepasst WIR SIND DA! Im Kalender seht ihr wo ihr uns treffen und hören könnt. Z.B. Jetzt gleich um 13:10 Uhr auf Bremen Vier (auf 101,2 oder 100,8 oder per Livestream: http://www.radiobremen.de/apps/bremenvier/mediabox/player.php) 

Habt einen entspannten Dienstag

eure Janina

Vom Ith bis nach Dinslaken (2.-17.4)

Nach einer Woche Zelten auf dem Ith, ging es über Eimen und EInbeck nach Salzderhelden. Am nächsten Tag weiter nach Wachenhausen, um dort den ersten Vortrag zu halten. An der Leine führen wir nach Göttingen und durch das schöne Werra-Tal nach Witzenhausen (zauberschöne Kirschblüten – diesen Radweg können wir euch nur empfehlen!). Über Kassel, mit kurzer Aufrüst-Pause, ging es weiter durch Hann. Münden nach Falkenberg bei Wabern, entlang der Eder (auch ein empfehlenswerter Radweg). In dem schönen Dörfchen Falkenberg holten wir unser neues SHIFT PHONE ab (ein faires Handy aus Deutschland -> www.shiftphones.com).

Bis hierhin hatten wir jeden Tag Begleitung – es war sehr schön, die ersten Kilometer und Tage immer in einer Gruppe zu fahren. Nun alleine fuhren wir am Edersee entlang, über Korbach, bei grauem Himmel zu Janinas Familie nach Hommershausen, bei Frankenberg. Dann ging es aus Zeitdruck mit dem Zug nach Bergisch Gladbach zu einem Termin mit dem Team von PrimaKlima, die besuchten wir in ihrem schönen Büro im Wald. Nach einem abendlichen Ausflug nach Köln, ging es dann am nächsten Tag den Niederrhein hoch (wir sind begeistert von blühenden Apfelbäumen und grünen Wiesen) nach Meerbusch, nahe Düsseldorf. Auf Einladung der dort ansässigen BUND Gruppe blieben wir dort drei Tage. Janina vebrachte diese im Krankenbett und Najoka sammelte mit der BUND Gruppe sageundschreibe 300€  Spenden für unseren Wald. Daraufhin stieg Janina wieder in den Zug, um die nächste Station Dinslaken zu erreichen, Najoka radelte den Rhein hoch. Nun sitzen wir in der Sonne und halten hier drei Nächte still. Mittwoch fahren wir dann Richtung Münster, dann auch wieder zu zweit!

In der Fremde

Ich liege im Bett und habe Zeit zu lesen:
„Es gibt keine menschlichen Rassen, es gibt nur eine Menschheit mit Männern und Frauen, Menschen verschiedener Hautfarben, Große und Kleine, ein jeder mit unterschiedlichen Fähigkeiten.“ (aus Papa, was ist ein Fremder? von Tahar Ben Jelloun)
Ich mag dieses Buch sehr und freue mich es an einem mir fremden Ort, bei mir fremden Menschen im Bücherregal zu entdecken. Fremdheit ist ein Thema, welches mich im Vorhinein der Tour sehr beschäftigte.
Denn irgendwie verhalte ich mich auch fremdenfeindlich! Ich habe das Vorurteil „Deutsche sind ungastfreundlich und unfreundlicher als Mebschen in anderen Ländern“. Ich gehe damit sogar hausieren, begründe darin dieses Projekt. Ich bin offen?… Das ist reine Fremdenfeindlichkeit. Ich stecke alle Menschen in diesem Land in einen Topf.
Ist doch Quatsch! Ich lebe hier, meine Familie, meine Freunde, es ist mein zu Hause – ich kenne die meisten Menschen in Deutschland. Wie viele sind davon ungastfreundlich und unfreundlich? Richtig – die wenigsten!
Und auch in den Gesprächen mit Menschen bzgl. der Tour sage ich das dazu, also, dass ich nicht glaube, dass dieses Vorurteil Stand halten wird. Trotzdem halte ich mich an meinem „Deutschland ist scheiße“ Fähnchen fest.
So oft will ich mir selbst beweisen, dass ich offen gegenüber der Fremde und gastfreundlich bin. Wie oft hatte ich jedoch schon das Gefühl, dass ich das eben nicht bin. Und habe dann häufig den Grund dafür in meiner Herkunft aus diesem verschlossenen Land gesucht. Einfach, um eine schnelle Erklärung zu haben und mir zu beweisen wie blöd Deutschland ist, „siehst du, auch du bist deutsch, ekelhaft deutsch“. Wenn es so einfach wäre, den Ursprung eigener Schwächen auf die eigene Herkunft zu schieben. Zudem bin ich ja auch gar nicht so ungastfreundlich, ich beziehe das oft nur darauf, dass ich Gäste nicht sofort mit Essen und Trinken überlade, sie reich beschenke und sie auf Händen trage. Ich bin eher so: „komm fühl dich wie zu Hause, bedien dich selbst“. Wir haben oft Besuch und ich liebe es für andere zu kochen. Mein Anspruch mir gegenüber ist oft einfach hoch, zu hoch.

Woher kommt dieser tiefverwurzelte Gram gegen mein Heimatland? Aus der Nazivergangenheit dieses Landes insgesamt oder der meiner Familie, der Orte an denen ich lebe? Warum reise ich ständig an Orte des Naziverbrechens? Um ihn zu spüren, den Hass gegen dieses Land?
Ich weiß es nicht genau und finde nur vage Antworten. Es sind sicher auch vieles Ausreden für die eigene Feigheit und eigenen Schwächen. Verknüpfungen, die ich herstelle für Sachen, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben. Was heißt es schon deutsch zu sein? Zu allererst bin ich Mensch, sind wir alle Menschen und Erdbewohnende.
Wir leben hier in einer tollen Welt, mit wundervollen Lebewesen. Diese Erde ist total gastfreundlich, sie schenkt uns allen einfach so, offen und herzlich ihre Schätze und Früchte. Die Menschen, die auf diesem Planeten leben sind alle Gäste. Oft vergessen wir das. Nicht wir sind gastfreundlich, sondern dieser bemerkenswerte Planet ist es. Uns gehört hier eh nichts, warum streiten wir z.B. um Dinge, die uns nicht gehören?

Ich fange jetzt an mich zu bedanken, dass ich als Gast auf diese Erde geboren wurde und so reich beschenkt werde. Jetzt gerade in Meerbusch mit einem gemütlichen Bett, einem Tee direkt daneben und einem herrlichen Vogelkonzert vor dem Fenster.
Danke, dass ich in solch einer gastfreundlichen Welt leben darf!

 

Es geht lohooooooos!

Sonntag sind wir zusammen mit ca. 30 Anderen aus Hildesheim losgefahren.

Vorher gab es ein leckeres Brunchbuffet im veganen Café Lecker&Pur in der Osterstraße. Bei Sonnenschein und mit Klingeln begleitet ging es dann aus der Stadt raus in den Wald und Richtung Ith. Bis zum letzten Meter wurden wir auf unserem ersten Abschnitt begleitet. Das war ein tolles Gefühl von so vielen Menschen aus der Heimat heraus geleitet zu werden – DANKE EUCH ALLEN!

Auch einige von Najokas Greenpeace Gruppe waren dabei und unterstützten uns erst vor dem Lecker&Pur mit einem Infostand zum Thema Mobilität und radelten anschließend mit uns mit. Letzte Woche waren wir auch bei ihnen in der monatlichen Sendung auf Radio Tonkuhle zu hören.
In der April Sendung werden wir dann live per Telefon dazu geschaltet (25.4. 15-16 Uhr auf 105,3 oder www.tonkuhle.de). Danke euch, dass ihr uns von Anfang an so bestärkt und begleitet habt!

RADWANDLUNG bei Radio Tonkuhle: https://soundcloud.com/fo2207/3103-radwandlung

Kurz vor unserer Abfahrt gaben wir Caro ein musikalisches Interview auf ihrem Blog Musicspots. Unsere Radtour-Playlist und die Geschichten zu den Liedern findet ihr hier: http://musicspots.de/radwandlung-mit-musik-im-gepaeck-auf-rad-tour/

Die ersten Tage des Aprils und unserer Tour verbringen wir nun im EPZI (Erlebnispädagogisches Zentrum Ith) in Holzen-Ith. Dort sind wir zusammen mit einer Gruppe von jungen Freiwilligen des FÖJs (Freiwilliges ökologisches Jahr). Wir beschäftigen uns gemeinsam mit dem Thema „Nachhaltiges Leben“ und bringen unseren Beitrag dazu ein.

Hier haben wir auch unser neustes Video gedreht, zum Lachen hier entlang: https://www.youtube.com/watch?v=kK8GnZDPR_g

Am Freitag fahren wir weiter nach Einbeck, um danach am Samstag den 8.4. um 16:30 im Dorfladen in Wachenhausen von unserem Projekt zu berichten. Dazu gibt es leckere Smoothies – kommt vorbei!

RADWANDLUNG im Dorfladen in Wachenhausen (Thiestr. 6, 37191 Wachenhausen, 8.4., 16:30 Uhr)
Alle Veranstaltungen findet ihr im Kalender.
Euch interessieren unsere Vorträge und Aktionen? Gerne kommen wir auch zu euch! Unser Angebot findet ihr unter „Vorträge und Aktionen“. Bei Interesse schreibt uns einfach eine Mail an info@radwandlung.de

Radweg-Tipp No. 1

Unser erster Radweg-Tipp für euch: Der „Skulpturenweg“ zwischen Bodenburg und Bad Gandersheim. Dort radelten wir auf eine unserer Probefahrten. Neben Kunst und Kultur gibt es dort auch die „Allee der Bäume des Jahres“, dort könnt ihr viele verschiedene Bäume entdecken. Toller Untergrund zum Radeln inklusive.

Mehr Infos und die Strecke hier:

https://www.bad-gandersheim.de/kultur-tourismus/kultur-und-freizeitaktivitaeten/radfahren/skulpturenweg/#

http://www.bahntrassenradwege.de/index.php?page=skulpturenradweg

ADFC-Fahrradmesse

Am Sonntag sind wir bei der diesjährigen Fahrradmesse dabei und präsentieren unser Projekt neben Hildesheimer Fahrradläden und anderen.

Ihr könnt dort z.B. euer Rad codieren lassen und euch von der bunten Radwelt berieseln lassen 🙂

Luftikus war auch bei unserem 2. Wandlungsabend und haben uns gefragt was momentan so geht.

Eine Einladung zum 2. April ist es irgendwie auch!

Schaut es euch an 🙂

PROST!

Erdapfel-Erdrüben Bowl

Mein Mittagsstern im Vorratsschrank ist derzeit die Rote Bete, die wir – ein Glück in einer größeren Stückzahl- im Sommer einkochten. Jetzt erfreue ich mich an ihrer herrlich roten Farbe und am intensiven Geschmack. Nachdem wir unendlich viele (ja unendlich – es sind immer noch soo viele da) Gläser mit Kürbis-Möhren-Fenchel-ichhabkeineAhnungwasdanochdrinist-MATSCH aßen, ist jedes andere Gemüse ein Hochgenuss!

Meine liebste Zubereitung von Rote Bete: in Kokosfett anbraten und dann mit Tahin (Sesammus), Rosinen und Sesamsamen köcheln lassen. Dazu Kartoffeln und Sprossen-Sesam-Kokosraspel-Topping – FERTIG!

MORGEN AM 1. März gibt es auch Essen!

Die Volxküche kocht für uns im Brühlchen und dort gibt es gerettetes Essen. Im Gegensatz zu meiner Rettung aus Keller und Vorratsschrank, rettet die VoKü Essen von den Hildesheimer Wochenmärkten und kocht jeden Mittwoch gegen Spende vegan und für alle in der KuFa (https://www.facebook.com/VoKü-Kufa-709372625862981/).

KOMMT VORBEI: 16:30 Schnippeln
19:00 Essen plus Infos RADWANDLUNG
Brühlchen (Brühl 20 Hildesheim)

Organisationstalente gesucht!

Sponsorenläufe, z.B. an Schulen sind allseits bekannt. Wir möchten gerne „Sponsorenfahrradtouren“ in den Städten und Orten, durch die wir von April bis September 2017 fahren, stattfinden lassen. Allerdings schaffen wir es nicht, das im Vorfeld alles selbst zu organisieren.

Es wäre super, wenn ihr, die, die vor Ort sind, uns bei der Organisation einer solchen Spendenfahrt unterstützt! Die Route ist noch nicht in Stein gemeißelt, wir sind flexibel, sowohl was kleine „Umwege“ angeht, als auch für die Aktionen an sich. Wenn ihr noch andere, gute Ideen habt, freuen wir uns auch darüber!

Ruft uns gerne an unter 05121 – 92 737 86 bzw. schickt uns eine Mail an: info@radwandlung.de

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